Chekliste PKV2

Wie findest Du die für Dich passende private Krankenversicherung?

Du startest bald ins Referendariat und fragst dich, welche Krankenversicherung für Dich die Beste ist?

Da es auf dem Versicherungsmarkt viele verschiedene Anbieter und gefühlt tausend Tarifkombinationen gibt, ist dieser leider sehr intransparent. Deshalb ist es von Vorteil, dass Du dir frühzeitig Gedanken machst, welche Leistungen von Deiner zukünftigen privaten Krankenversicherung gedeckt werden sollen.

Nimm Dir also für die Recherche genug Zeit, denn die Wahl einer privaten Krankenversicherung ist meist eine Entscheidung für's Leben!

Die wichtigsten Leistungsunterschiede der Krankenversicherungen

Ähnlich wie bei einem Baukastensystem kannst DU dir die gewünschten Leistungen deiner privaten Krankenversicherung selbst zusammenstellen! :)

Achte vor dem Abschluss Deiner privaten Krankenversicherung darauf, dass diese im Krankheitsfall alle Leistungen abdeckt, die Dir wichtig sind!

Du möchtest unsere Checkliste nutzen, um herauszufinden, welche private Krankenversicherung am besten zu Dir passt?
Dann vereinbare einfach einen persönlichen Termin mit uns! ;)

1Behandlungen im Krankenhaus
Wie Du sicher weißt, ist ein Aufenthalt im Krankenhaus meistens nicht sehr schön.
Doch mit deiner privaten Krankenversicherung hast Du verschiedene Möglichkeiten, dir diesen angenehmer zu gestalten. Als gesetzlich Versicherter wirst beispielsweise standardmäßig im Mehrbettzimmer untergebracht. Versicherst Du dich dagegen privat, kannst Du dich zwischen einem Ein-, Zwei- oder Mehrbettzimmer entscheiden. Außerdem hast Du als Privatpatient das Privileg der freien Arztwahl. Das heißt, dass Du nicht wie in der gesetzlichen Krankenversicherung nur vom gerade diensthabenden Arzt untersucht wirst, sondern Dich von dem Spezialisten deiner Wahl behandeln lassen kannst. Außerdem profitierst Du in der privaten Krankenversicherung davon, dass die Beihilfe in vielen Bundesländern ohnehin schon die Unterbringung im Zwei-Bettzimmer sowie die Chefarztbehandlung übernimmt.
2Behandlungen beim Haus- und Facharzt
Genau wie im Krankenhaus kannst Du als Privatversicherter deinen Arzt auch im ambulanten Bereich frei wählen. Das hat gegenüber der gesetzlichen Krankenversicherung den Vorteil, dass Du dir einen sogenannten Privatarzt aussuchen kannst. Das sind Ärzte, die ausschließlich Privatpatienten behandeln, bessere Behandlungsmethoden anwenden und sich mehr Zeit für Dich nehmen.

Ein weiterer Vorteil vieler privater Krankenversicherungen im Vergleich zu gesetzlichen Krankenversicherungen ist der Verzicht auf das sogenannte Hausarztprinzip. Das bedeutet, dass Du bei speziellen Beschwerden ohne Umweg über den Hausarzt direkt zum Facharzt gehen kannst. Du musst also weder lange Wartezeiten, noch das Risiko, selbst einen Teil der Behandlungskosten zahlen zu müssen, in Kauf nehmen.

Beim Haus- oder Facharzt ist eine Leistung über dem Höchstsatz der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) zwar nicht so wichtig wie im Krankenhaus, nichts desto trotz kommen solche Fälle vor und gute Privatärzte verkaufen sich ungern unter Preis. So würde zum Beispiel ein Spezialist für eine aufwendige Augenkorrektur aufgrund eines Auges mit stark abweichender Sehstärke per Honorarvereinbarung mit dem 9-fachen Faktor abrechnen. Gerade bei so etwas Sensiblem wie den Augen würde wahrscheinlich jeder gerne zu einem Experten gehen.
3Behandlungen beim Zahnarzt
Warst Du bisher gesetzlich versichert, weißt Du sicher, dass Dich deine Krankenversicherung beim Zahnarzt oft im Stich lässt.

Wenn Du dich als Beamtenanwärter dazu entscheidest, dich privat zu versichern, bist Du – wenn es um Deine Zähne geht – bestens versorgt. Die meisten privaten Krankenversicherungen übernehmen nahezu alle Behandlungen wie z. B. die professionelle Zahnreinigung (zwei Mal jährlich), hochwertige Zahnfüllungen oder Implantate.

Genau wie im Krankenhaus, beim Hausarzt oder Facharzt rechnet auch dein Zahnarzt nach seiner Gebührenordnung (GOZ) ab. Hier kommt die Abrechnung über dem Höchstsatz mit am Häufigsten zum Tragen. Die Beihilfe übernimmt zwar etwas mehr, als die gesetzlichen Krankenkassen, weist aber je nach Bundesland erhebliche Lücken auf. Achte daher darauf, dass Deine private Krankenversicherung einen umfassenden Beihilfeergänzungstarif beinhaltet, damit Du, wenn es darauf ankommt, auf keinen Kosten sitzen bleibst.
4Brillen- und Kontaktlinsen
Etwa ⅔ der Menschen in Deutschland tragen eine Brille oder Kontaktlinsen. Gesetzlich versicherte Brillenträger müssen in der Regel die Kosten für ihre Sehhilfe selbst übernehmen. Einen Zuschuss von der gesetzlichen Krankenversicherung erhalten nur Kinder unter 18 Jahren und Menschen, deren Sehkraft unter 30 % liegt bzw. die eine Sehhilfe mit mehr als 6 Dioptrien benötigen.

Wenn Du dich für die private Krankenversicherung entscheidest, stellst Du dich in diesem Bereich wesentlich besser. Die meisten privaten Krankenversicherungen übernehmen alle zwei bis drei Jahre die Kosten für eine neue Brille und Kontaktlinsen.

Bitte achte darauf, bis zu welcher Höhe die Kosten übernommen werden, da die Tarife der einzelnen Versicherungen stark variieren. Manche privaten Krankenversicherungen übernehmen zudem anteilig die Sehschärfenkorrektur (Lasik-Operationen). Da die Beihilfe in vielen Bundesländern erhebliche Lücken im Bereich der Sehhilfen aufweist, ist es wichtig, dass Du einen passenden Beihilfeergänzungstarif auswählst.
5alternative Heilmethoden
Heilpraktiker und Naturheilverfahren werden in Deutschland zunehmend beliebter.

Als gesetzlich Versicherter sieht es hier bei nahezu allen Krankenkassen eher schlecht aus. Denn nur Wenige übernehmen lediglich einen geringen Teil der Kosten für Naturheilkunde.

Versicherst Du dich als angehender Beamter in einer privaten Krankenversicherung, kannst Du dich im Bereich Heilpraktiker und Naturheilkunde wesentlich besserstellen, wenn Du darauf Wert legst. Die Beihilfe übernimmt hier in jedem Fall mehr als die gesetzliche Krankenversicherung, weist aber auch einige Lücken wie beispielsweise Ayurveda-Therapie auf.
6Medikamente und Generika
Legst du als gesetzlich Versicherter ein Rezept für ein Medikament in der Apotheke vor, muss dir der Apotheker das Arzneimittel aushändigen, dessen Hersteller einen Vertrag mit deiner Krankenkasse geschlossen hat.

Die Krankenkassen bevorzugen natürlich möglichst günstige Nachahmerprodukte, sogenannte Generika, also Medikamente, für die kein Patent mehr existiert.

Die meisten privaten Krankenversicherungen beschränken sich nicht auf Generika, sondern übernehmen auch die Kosten für patentierte Markenprodukte.
7Hilfsmittelkatalog
Im Unterschied zur gesetzlichen Krankenversicherung, für die ein einheitliches Hilfsmittelverzeichnis besteht, gibt es in der privaten Krankenversicherung einen sogenannten Hilfsmittelkatalog. Hilfsmittel sind Gegenstände, die du brauchst, um eine beeinträchtigte Körperfunktion zu ersetzen, zu erleichtern, zu ergänzen oder erst zu ermöglichen, zum Beispiel eine Prothese, ein Rollstuhl oder ein Heimdialysegerät.

Unter den sonstigen Leistungen deiner privaten Krankenversicherung ist das mit der wichtigste Punkt. Einige private Krankenversicherungen haben einen geschlossenen Hilfsmittelkatalog. Er wird geschlossener Hilfsmittelkatalog genannt, weil außer den im Katalog aufgezählten Hilfsmitteln keine weiteren Hilfsmittel ersetzt werden. Versicherungen mit geschlossenem Hilfsmittelkatalog schließen also die Übernahme von Kosten für den medizinischen Fortschritt wie innovative Hilfsmittel aus.

Im offenen Hilfsmittelkatalog werden keine konkreten Hilfsmittel genannt und somit auch nicht ausgeschlossen. In der Regel ist es vorteilhaft, eine private Krankenversicherung mit einem offenem Hilfsmittelkatalog zu wählen.

Hier solltest du weitsichtig sein und bedenken, dass deine gewählte private Krankenversicherung eine Entscheidung für‘s Leben ist. Wenn Du im Alter auf Hilfsmittel angewiesen bist, wirst Du dich sicher darüber freuen, den richtigen Tarif gewählt zu haben.
8Gebührenordnung
Sobald Du als Beamtenanwärter privat krankenversichert bist, rechnen die Ärzte mit Dir nach ihrer Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) bzw. Zahnärzte (GOZ) ab. Anders als bei der gesetzlichen Krankenversicherung dürfen Ärzte jetzt nach den Regeln der ärztlichen Kunst verfahren. Das hat für Dich den Vorteil, dass häufig wesentlich bessere Behandlungsmethoden zum Einsatz kommen. Bei der Abrechnung nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) bzw. Zahnärzte (GOZ) gibt es zwischen den einzelnen privaten Krankenversicherungen große Unterschiede. Damit du die Abrechnung der Ärzte besser verstehst, schau dir am besten auch unser Video (ab 01:30) an.

Du kannst dir die Gebührenordnung wie ein riesiges Buch vorstellen, in welchem alle nur vorstellbaren Behandlungen und Therapien aufgelistet sind. Hinter diesen findest du auch immer die jeweilige Gebühr. Das ist der Betrag den dein Arzt mindestens als Vergütung für seine erbrachte Leistung erhält. Je nach Umfang und Schwierigkeit deiner Behandlung, kann dein Arzt diese Gebühr mit einem Faktor multiplizieren und somit erhöhen. Die meisten Behandlungen werden mit dem Regelhöchstsatz (2,3-fach) und einige mit dem Höchstsatz (3,5-fach) abgerechnet. In Ausnahmefällen wird der Höchstsatz auch überschritten. Hierfür muss Dein Arzt mit Dir vor Beginn der Behandlung eine schriftliche Vereinbarung treffen.

Die meisten privaten Krankenversicherungen leisten ähnlich wie die Beihilfe bis zum 3,5 fachen Faktor (Höchstsatz). Wenn dir eine Leistung über dem Höchstsatz wichtig ist, achte bitte darauf, dass über deinen Beihilfeergänungstarif auch der fehlende Teil der Beihilfeübernommen wird.

Tipp von uns zur Gebührenordnung

  • Bei ambulanten Behandlungen, also beim Hausarzt oder Facharzt, empfehlen wir Dir mindestens die Erstattung bis zum Höchstsatz (3,5-fach) der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) zu wählen.

  • Im stationären Bereich, das heißt im Krankenhaus, empfehlen wir Dir die Erstattung über dem Höchstsatz (>3,5-fach) der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) zu wählen.

  • Beim Zahnarzt raten wir dir mindestens die Erstattung bis zum Höchstsatz (3,5-fach) der Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ) zu wählen. Falls Du des Öfteren Probleme mit deinen Zähnen hast und Dir die vollständige Erstattung der Zahnarztrechnungen wichtig ist, solltest Du eine private Krankenversicherung wählen, die auch über dem Höchstsatz (> 3,5-fach) der Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ) leistet.

  • Darauf solltest Du beim Abschluss einer privaten Krankenversicherung unbedingt achten:


  • Schließung der Beihilfelücken mit einem Beihilfeergänzungstarif
    (passend zum Bundesland)

  • offener Hilfsmittelkatalog

  • freie Arzt- und Krankenhauswahl

  • keine Obergrenze bei der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) im Krankenhaus

  • keine dauerhafte Zahnstaffel
  • Großer Vorteil für Dich als Beamter: Die Beihilfe

    Wenn Du dich für eine private Krankenversicherung entscheidest, hast du als Beamter das Privileg, dass sich der Staat an deinen Krankheitskosten beteiligt. Hier spricht man von der sogenannten Beihilfe.
    Die Höhe deines Beihilfeanspruchs hängt z. B. davon ab, wie viele Kinder Du hast oder ob Du bereits im Ruhestand bist.

    Beachte jedoch bei der Wahl deiner privaten Krankenversicherung, dass die Leistungen an dein Bundesland angepasst sind. Denn die Beihilfevorschrift gestaltet sich in jedem Bundesland unterschiedlich.

    Du möchtest mehr über die Beihilfe wissen?
    Dann klicke hier! :)


    Weitere Vorteile für Beamte:

  • individuelle Zusammenstellung der Leistungen (z.B. Zahnersatz, Naturheilkunde, Sehhilfen)

  • niedrigere Beiträge als in der gesetzlichen Krankenversicherung

  • Beitragsrückerstattung, wenn Du keine Rechnungen einreichst (Vorsorgeleistungen sind bei einigen Versicherungen kein Problem!)

  • der Beitrag ist nicht von der Höhe deiner Bezüge (Verdienst) abhängig

  • Die Gesundheitsprüfung in der privaten Krankenversicherung

    Um eine private Krankenversicherung zu beantragen, musst du einen umfangreichen Fragebogen zu deiner gesundheitlichen Vorgeschichte ausfüllen.
    Die Fragen zu deinem Gesundheitszustand solltest Du wahrheitsgemäß beantworten und nichts verschweigen! Im Leistungsfall kann es nämlich passieren, dass deine Versicherung bei deinen Ärzten anfragt und überprüft, ob Du im Antrag alle Erkrankungen angegeben hast. Bei Falschangaben kann sich die Versicherung auf die Verletzung der sogenannten "vorvertraglichen Anzeigepflicht" berufen und muss aufgrund dessen nicht leisten.
    ACHTUNG!! Stelle niemals direkt einen Antrag bei einer Versicherung, denn sie speichert alle persönlichen Daten in einem sogenannten Hinweis und- Informationssystem (HIS). Durch diese "HIS-Datei" sind alle Versicherungen miteinander vernetzt und wissen automatisch über deine Angaben Bescheid.
    Um dies zu umgehen, helfen wir Dir gern dabei, eine anonyme Risikovoranfrage zu stellen und somit die für Dich passende Lösung zu finden.

    Du möchtest wissen, wie die Gesundheitsprüfung in der privaten Krankenversicherung abläuft?
    Dann klicke hier! :)

    Die Anwartschaft: Wenn das REF noch auf sich warten lässt

    Bis Du ins Referendariat startest dauert es noch länger als 6 Monate?
    Du möchtest Dir aber schon jetzt die Mitgliedschaft in der privaten Krankenversicherung Deiner Wahl sichern?

    Dann ist eine Anwartschaft eine gute Entscheidung!

    Denn durch eine Anwartschaft kannst Du deinen aktuellen Gesundheitszustand "einfrieren" und zum Beginn deines Referendariats wieder "auftauen". Dadurch hast Du den Vorteil, dass Du - trotz eventuell hinzukommender Erkrankungen - keine erneute Gesundheitsprüfung machen musst.
    Entscheidest Du dich für eine Anwartschaft, kann diese pünktlich zum Referendariatsstart in eine private Krankenversicherung (eine sogenannte "Restkostenversicherung") umgewandelt werden.

    ACHTUNG!! Du kannst deine Anwartschaft nur bei einer Versicherung abschließen.
    Also informiere Dich umfassend und triff keine übereilte Entscheidung!


    Tipp von uns:

    • Nimm Dir für die Recherche genug Zeit, denn die Wahl einer privaten Krankenversicherung ist meist eine Entscheidung für's Leben!
    • Lehrer Kompass übernimmt die Kosten für eine Anwartschaft Deiner Wahl! 🙂